Wir suchen zunächst Beispiele für Erfahrungen von glücklich sein. Da bekommt einer die Kündigung und sitzt befreit vom Zwang der Arbeit am Rhein und fühlt sich glücklich. Da berichtet eine von ihrem Vater, der als „boat people“ das Glück hatte, dass es regnete und er nicht verdurstet ist. Da erzählt einer vom Kürbisrisotto, dass er gestern Abend nicht nur gekocht hat, sondern auch genießen konnte, welch ein Glück!
Wir erleben alle unterschiedliche Erfahrungen als Glück und wissen meist unmittelbar dass es so ist.
Manchmal fühlen wir uns unglücklich und wünschen Glück für die Zukunft. Manchmal merken wir erst später, wenn wir unglücklich sind, dass wir zuvor glücklich waren. Manchmal haben wir das Glück, dass uns das Glück sprichwörtlich „in die Wiege gelegt“ wird. Manchmal reicht es aus, dass wir „die Schale hinhalten“ und das Glück annehmen. Aber können wir auch etwas dazu tun, dass wir Glück erfahren?
Gerne möchten wir möglichst viele dieser glücklichen Momente erleben.
Wir diskutieren Beispiele für Glück, dass scheinbar vor jeder Erfahrung liegt. Woher wissen wir denn überhaupt, wenn wir glücklich sind, dass wir glücklich sind? Weil wir uns auf etwas beziehen können, dass wir als Menschen gar nicht lernen müssen? Dann aber wären wir verurteilt, dass wir entweder zu den Glücklichen oder zu den Unglücklichen gehören. Ein Hinweis geht darauf, dass wir möglicherweise glücklich sein in der sehr frühen Kindheit lernen, wenn wir keinen Einfluss darauf haben, wie gut wir uns fühlen.
Möglicherweise haben wir bereits glücklich sein gelernt, bevor wir darüber nachdenken können, was das Glück ist.
Das würde erklären, warum wir an unterschiedlichen Punkten über das Glück nachdenken. Manche von uns erleben das Glück als etwas Fernes und fast Unerreichbares. Manche von uns haben die Einschätzung, dass es lediglich der Achtsamkeit bedarf, das Glück wahrzunehmen, das bereits da ist. Und wir können uns nicht vorstellen, wie es Menschen geht, die jeden Tag um ihre Existenz fürchten.
Das Glück ist stets die Ausnahme, wir können lernen, dies zu akzeptieren.
Ist das Glück etwas Unerreichbares für uns, können wir zudem unsere Erwartungen an das Glück an unsere Erfahrungswirklichkeit anpassen. Und vielleicht entdecken wir dann den ein oder anderen glücklichen Moment.