Können wir nochmal ganz neu anfangen im Leben?

Der erste Gedanke ist schnell formuliert: „Nein!“ Denn schließlich nehmen wir uns doch immer mit, wohin wir auch gehen und welchen Namen wir uns auch geben in einer neuen Umgebung mit neuen Bezugspersonen vielleicht. Doch kennen wir auch den Wunsch danach, dass wir uns durch einen Neuanfang verändern.

Neu anfangen bedeutet häufig, dass wir uns verändern wollen.

Doch wieviel können wir uns verändern? Da ist einer, der entscheidet, in ein anderes Land zu gehen, der alle Zelte zu Hause abbricht, neue Wohnung, neue Arbeit, neue Freunde. Da ist eine andere, die mit alten Gewohnheiten bricht, Freundschaften beendet, die ihr nicht gut tun, neue Freundschaften beginnt, die ihr gut tun. So fühlt sich das Leben ganz neu an.

Sich zu ändern, braucht eine Entscheidung für etwas Neues.

Um Neues anzufangen braucht es Mut. So berichtet eine, dass sie bereits viele Jahre den Gedanken an einen Neuanfang hatte. Ihr jedoch der Mut bis vor kurzem gefehlt hat. Schließlich hat sie doch mutig ihre Idee mit einer Entscheidung umgesetzt. Auch gibt es den Hinweis, dass ich eine neue Arbeit meist erst dann finden kann, wenn ich die alte aufgebe, eine*n neue*n Partner*in am besten dann, wenn ich die alte beendet habe.

Ein Neuanfang braucht Mut und manchmal Zeit.

Neu anfangen kann ich übrigens im Außen oder auch in mir selbst. So berichtet die eine, dass sie am neuen Arbeitsplatz ganz neu sich empfunden hat. Ein anderer, dass er am selben Ort mit einer veränderten inneren Haltung ganz neue Erfahrungen machen durfte. Alles schien im Außen wie immer zu sein und doch war es ganz neu. Und dann wurde es auch außen ganz anders.

Es kann einen Neuanfang im Außen oder in mir selbst geben, oder beides zugleich.

Und schließlich kann es auch einen ganz neuen Neuanfang geben, den wir wieder rückgängig machen. Da wo einer dachte, dass er glücklich würde, war es nicht wie erwartet. Also zurück zum alten bekannten Leben. Die neue Arbeit war zwar im ersten Moment befreiend, dann kehrte sie zurück zum alten Job. Und trotzdem ist nun alles neu.

Ein äußerer Neuanfang kann einen inneren anstoßen.

Und so können wir schließlich immer und überall neu anfangen. Wir können uns entscheiden. Neues hinzu gewinnen. Fehler machen und umkehren. Wir fangen jedoch nicht neu an, um ein*e andere*r zu sein. Sondern vielleicht endlich wir selbst.

Wie lernen wir mit unseren Ängsten zu leben?

Wir suchen zunächst Beispiele, wie wir mit unseren Ängsten umgehen. Ich kann Vieles tun, um meine Angst nicht zu spüren. Alkohol trinken, Feiern, Tanzen, laut Singen, Drogen nehmen, Arbeiten, mit anderen sein, einfach mich ablenken oder meine Gefühle ganz wegschieben.

Oft versuchen wir unsere Ängste nicht zu spüren.

Nur ist das eine gute Strategie? Es gibt daran Zweifel. Vielleicht ist es so, dass weggeschobene Ängste sich in uns ansammeln? Nun, da gibt es die Erfahrung, sehr lange die Angst vor öffentlichem Reden weggeschoben zu haben, um schließlich in Panik zu geraten. Oder dass eine schlimme Erfahrung mit einem bestimmten Hund in der Kindheit zu einer allgemeinen Furcht vor Hunden geführt hat.

Möglicherweise werden unsere Ängste größer, wenn wir nicht mit ihnen umgehen lernen.

Doch welche Möglichkeiten haben wir dazu? Da erzählt eine, dass es hilfreich ist, sich den Grund für die Angst genauer anzuschauen. Oft merke ich dann, dass meine Angst nicht begründet ist. Ich kann dazu Statistiken lesen oder aus Erfahrung Wahrscheinlichkeiten erkennen. Und so manche Angst hat doch auch eine angemessene Funktion.

Grundsätzlich sind unsere Ängste Hinweise auf mögliche Gefahren.

In angemessener Form Angst vor den Gefahren im Straßenverkehr oder vor einem Sprung ins „kalte Wasser“ zu haben, kann uns schützen und sichern. Und wenn doch einmal eine „unangemessene“ Angst uns bedrängt? Dann mag es hilfreich sein, dass andere uns in unseren Gefühlen begleiten. Eine mitgeteilte und gehörte Angst scheint weniger bedrohlich.

Sind wir in Angst, suchen wir Sicherheit bei vertrauten Menschen.

Und schließlich können wir manchmal oder mit etwas Übung auch häufiger mit uns selbst vertraut sein. Und uns so selbst in unseren Ängsten begleiten und vielleicht sogar sichern. Auch in der vielleicht größten Angst, der vor dem Sterben und dem Tod. So könnte mensch zu sich sagen:

Bin ich mit mir selbst vertraut, kann ich mit meinen Ängsten vertraut sein.

Wie werde ich Autor meines eigenen Lebens?

Die Titelfrage löst zunächst Verwunderung aus. Wer wenn nicht ich sollte denn Autor meines Lebens sein? Schließlich lebe ich mein Leben doch immer selbst, niemand anders bewegt meine Füße, erzeugt in mir Gedanken, macht meine Gefühle und motiviert mich zu Zielen. Doch schnell kommen auch Zweifel daran. Wie ist es mit dem zeitweisen Gefühl, so gar nicht das eigene Leben zu Leben, sondern nur die Erwartungen anderer?

Vieles scheint mich davon abzuhalten, wirklich mein eigenes Leben zu leben

Da ist zum Beispiel der Arztsohn, der auch Medizin studiert und Arzt wird, um später die Praxis zu übernehmen. Der jedoch leider sehr unglücklich ist damit. Da ist die junge Mutter geliebter Kinder, die nun viele eigene Wünsche zurück stellen oder gar verabschieden muss. Da sind zwei Menschen in Partnerschaft, die sich jeweils für sich fragen, ob ihre Bedürfnisse und Wünsche angemessen Berücksichtigung in der Beziehung finden.

Manchmal konkurrieren unsere Bedürfnisse auch miteinander und wir können nicht gleichzeitig alles realisieren

Hier gibt es die Meinung, dass wir dennoch Autoren unseres Lebens bleiben, weil wir uns schließlich entscheiden oder durch Nicht-Entscheiden entscheiden. Unser eigenes Leben zu leben enthebt uns nicht von den Bedingungen des Lebens und der Welt. Manches bleibt unerfüllbar. Vielleicht liegt die Kunst, sein eigenes Leben zu führen, gerade darin, Unveränderteres und Unkontrollierbares zu akzeptieren und für sich den besten Lebensweg daraus zu wählen.

Autorenschaft enthebt uns nicht von den Bedingungen des Lebens und der Welt

Wir können dies oder das Bestehende in der Welt als einen Rahmen und als Orientierung in der Welt sogar gut gebrauchen. Wie „Buchdeckel“, die unsere Geschichte enthalten. Es scheint ohnehin eher auf eine Angemessenheit der eigenen Autorenschaft anzukommen. Hier mag sich Mensch selbst wählen, ob das eigene Leben auf dem Ozean frei im eigenen Boot Wirklichkeit wird oder gut gerahmt in gesellschaftlichen Konventionen.

Autorenschaft scheint in einem gewissen selbst gewählten und angemessenen Freiheitsgrad zu bestehen

Wie werde ich also Autor meines eigenen Lebens? Vielleicht indem ich mir meiner Freiheit ebenso wie meiner Begrenztheit bewusst werde und angemessen selbst wähle. Der Text meines Lebens bestünde dann in dieser Wahl, die möglicherweise lebenslang immer wieder getroffen werden kann.

Gibt es die ewige Liebe?

Heute ist eine Antwort offensichtlich: Natürlich gibt es die ewige Liebe! Als Hoffnung, als Vorstellung, als Idee, als Wunsch. Aber finden wir auch Beispiele, in denen wir dies wirklich erfahren haben? Zumindest gibt es Hinweise. Da ist die Erfahrung einiger der elterlichen Liebe. Sie fühlen sich geliebt von den Eltern als Kinder und auch als Erwachsene. Vielleicht trägt diese Erfahrung der Liebe sogar über den Tod hinaus.

In der Liebe der Eltern finden wir ein Motiv bedingungsloser Liebe.

Da ist der Glaube an einen liebenden Gott oder eine andere spirituelle Erfahrung des geliebt Seins durch etwas Größeres als uns selbst. Der Idee nach sollte diese Liebe ewig sein. Doch es gibt auch Skepsis, ob wir davon Gewissheit haben können. Möglicherweise ist diese Vorstellung nur ein erdachter Trost. Vielleicht sogar hält uns diese Vorstellung davon ab, selbst zu lieben.

Auch im Glauben an einen liebenden Gott oder in einer spirituellen Erfahrung der Liebe finden wir Motive ewiger Liebe.

Schließlich finden wir auch in der Möglichkeit der Selbstliebe eine Möglichkeit „ewiger“ Liebe, zumindest lebenslang. Doch wir sind nicht einig, was diese Liebe zu sich selbst begründet. Ist es die elterliche Liebe? Die göttliche? Eine universelle Energie? Einige weisen darauf hin, dass wir zumeist eher geliebt sein wollen als selbst zu lieben.

Im Motiv der ewigen Liebe kann der Wunsch geliebt zu sein erkannt werden.

Nur wenn wir alle „ewig“ geliebt sein wollen, wer liebt dann? Wir kommen auf Beziehungsthemen zu sprechen. Es wird berichtet von Beziehungen, die nicht ewig dauern, sondern enden. Da ist die eine, bei der es trotz Trennung noch Gefühle von Liebe gibt. Da ist eine andere, nach der alle Hoffnung in eine andauernde tiefe Liebe verloren ist. Ist die romantische Liebe und eine darin begründete Beziehung überhaupt mit dem Ideal ewiger Liebe vereinbar?

Die romantische Liebe scheint der Vorstellung ewiger Liebe zu widersprechen.

Vielleicht sind verhandelte Beziehungen ohne romantische Gefühle eine Lösung? Oder ist es gerade anders herum, nur in der leidenschaftlichen Hingabe an einen anderen Menschen kann sich die ewige Liebe zeigen? Zumindest scheint die ewige Liebe nicht mit einer bestimmten Liebesbeziehung identisch, sondern Letztere ist vielleicht nur ein innerweltlicher Ausdruck ewiger Liebe.

Die erfahrene Liebe mag vielleicht ein Hinweis auf die Existenz der ewigen Liebe sein.

Wenn wir lieben können wir anderen diese Erfahrung ermöglichen. Vielleicht ist die ewige Liebe nichts weiter als die Gesamtheit der erfahrenen Liebe in der Welt.

Ist Anpassung eine Not oder eine Tugend?

Sie begegnet uns ständig und scheinbar überall: die Not oder Pflicht zur Anpassung. Noch ehe wir richtig gelernt haben selbst zu denken, haben wir uns an die verschiedensten Umstände anpassen gelernt. Vielleicht daher auch die unbedingte und explosive Geste der Jugend, sich um keinen Preis anpassen zu wollen.

Als Preis für die Anpassung, die uns teilhaben lässt, scheinen wir uns selbst zu verlieren.

Sind wir nothaft in diesem Dilemma gefangen, entweder uns selbst gerecht zu werden oder den anderen? Zunächst einmal lernen wir mit dieser Spannung umzugehen. Als Kinder, als Heranwachsende, ständig weiter als Erwachsene. Wir suchen uns Beziehungspartner und alltägliche Umgebung oder Arbeit, die zu uns selbst zu passen scheint.

Wir entwickeln unsere Fähigkeit, uns selbst zu realisieren als eine Reaktion auf die Anpassung an unsere Umwelt.

In vielerlei Hinsicht ist unser Selbstverständnis auf Anpassung begründet. Gesellschaftlich, moralisch, individuell. Gesellschaftlich grenzen wir unsere eigenen Werte von denen anderer Menschen ab oder verbinden uns als Wertegemeinschaft. Moralisch nutzen wir den Prozess der Anpassung als Gradmesser für unsere Lebensgestaltung. Wäre alles möglich, könnten wir alles mögliche angemessen empfinden. Individuell gehen wir in Anpassung, um Zuwendung zu erlangen und wir verweigern eine Anpassung, um Anerkennung zu erlangen.

Unser Verständnis des ich ist nicht durch Anpassung gefährdet, sondern entsteht erst durch die Not der Anpassung als eine konstruktive Geste der Person, die damit „ich“ begründet.

Ist es da überhaupt eine Tugend zu nennen, sich anzupassen. Sicher scheint es immer wieder überindividuell geboten, bestimmten Regeln zu folgen. Auch natürlich individuell existenziell. Jedoch wird deutlich, dass es keinen Widerspruch darstellt, wenn Anpassung zugleich eine Not und eine Tugend ist oder keins von beiden. Vielmehr wird eher einmal eine Tugend als eine Not zur Anpassung verstanden oder auch zur Nicht-Anpassung.

Weder Anpassung noch Nicht-Anpassung stehen dem ich entgegen. Sie konstruieren es.

Warum bleibt der Rest nicht still, wenn mensch liebt, den mensch will?

Was empfindest du, wenn dein Sohn dir seinen neuen Mann vorstellt? Wie verhältst du dich, wenn die freundlichen Nachbarinnen dich zu ihrer Hochzeit einladen? Schenkst du dem Kind, dass deine schwulen Freunde adoptiert haben auch einen Kuschelhasen? Was sagst du einer Freundin, die nun dein Freund sein möchte?

Wir haben viel erreicht in der Gesellschaft. Viele Lebensformen und geschlechtliche Identitäten erfahren mittlerweile Anerkennung, gesellschaftlich und juristisch. Und doch zeigt der teils laut und manchmal sogar feindselig ausgetragene gesellschaftliche Diskurs, dass wir noch nicht angekommen sind. Nicht angekommen in einer Gesellschaft, in der Menschen einfach den Menschen lieben, versorgen und das gemeinsame Leben teilen, ohne dass es darüber eines Diskurses bedarf.

Vielleicht haben wir schon immer eines gesellschaftlichen Diskurses bedurft, wenn es um die sexuellen Verhältnisse geht.

Wir fragen uns, warum das so ist.

Wir wollen zum Beispiel uns orientieren, wie wir unserem Nachbarn begegnen. Welche Werte werden gelebt, was wird von mir erwartet, was muss ich erwarten. Eine Vielfalt der sexuellen Verhältnisse kann auch verunsichern. So begegnen wir uns oft mit innerer Anspannung und Vorbehalten.

Der gesellschaftliche Diskurs um die sexuelle Liebe bedeutet für uns die Möglichkeit der Identitätsbildung. Wen und wie ich mensch liebe bedeutet auch immer einen wesentlichen Teil meines Selbstverständnisses. Ohne ein Außen, dass meine sexuelle Identität wahrnimmt und spiegelt, kann ich mein Selbstverhältnis nicht ausleben. Jedoch gibt es auch sehr negative oder ablehnende Bewertungen meiner sexuellen Identität. Diese können mich hindern, zu einem von mir auch wahrhaft empfundenen sexuellen Selbstverhältnis zu gelangen.

Regeln der sexuellen Verhältnisse haben auch stets einen Bezug zu Besitz und Herrschaft. Vor allem, wenn Kinder hinzu kommen, sichert der gesellschaftliche Diskurs Eigentum und Erbschaften. Wir können die jeweiligen gesellschaftlichen Herrschaftsdiskurse kritisieren und einzelne sogar ablehnen. Aber den Diskurs als solches können wir nicht beenden.

Auch braucht es den Diskurs, um Grenzen des Auslebens sexueller Lust festzulegen. Sexuelle Gewalt und sexuelle Ausbeutung wollen wir in der Gesellschaft möglichst unterbinden. Dies steht in Konflikt mit der Freiheit jedes Menschen, Intimes und Privates für sich behalten zu dürfen. Inzwischen ist so manche juristische Grenze verschoben worden, um diesen Konflikt gesellschaftlich zu befrieden.

Aus vielen Gründen ist der gesellschaftliche Diskurs um die sexuellen Verhältnisse der Einzelnen notwendig. Wir können dafür sorgen, dass der Diskurs friedlicher wird und allen Menschen einen angemessenen Raum ermöglicht, einfach mensch zu sein.

Wieviel bestimmen wir selbst, wer wir sind?

Wer wir sind, das wissen wir ja: Name, Alter, Geschlecht, Wohnort, Beruf, Partner*in, Kinder… Wieviel davon haben wir selbst bestimmt? Sind wir vielleicht nur die Zeugen unserer Biographie?

Die Beweislage ist erdrückend. Noch bevor wir den ersten Gedanken reflektieren, haben wir etwa zwei Jahrzehnte in Abhängigkeit von anderen Menschen gelebt. Wir haben gelernt, wie wir uns an die Bedingungen, die andere festlegen, anpassen, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Was wir als uns selbst bezeichnen, dass sind mühsam und leidvoll erworbene Anpassungsleistungen an die Welt, die wir nicht beeinflussen können. Noch dazu bildet sich unser „Selbst“ – ein Set von psychischen und leiblichen Bewältigungsmustern – in einer Zeit fast vollständig aus, in der wir besonders abhängig sind, in der Gebärmutter und einige Monate danach.

Überleben ist scheinbar alles, keine Spur von der Frage nach dem „guten Leben“?

Und doch taucht die Frage auf. Und die Frage spricht: Werde der du sein wirst! Wir spüren, wenn wir uns selbst nicht entsprechen. Wir spüren, wenn die Freiheit anklopft. Wir wollen „Selbst“ sein.

Ein Beispiel. Ich stehe an der roten Ampel. Die Straße ist menschenleer. Kein Auto, nicht einmal in der Ferne. Noch stehe ich hier. Ich bin auf mich selbst geworfen. Folge ich der Vernunft und warte oder folge ich meinem Impuls und fühle mich frei, die Regel zu brechen?

Es wird deutlich, dass sich kein „Nullpunkt“ für das sich selbst Bestimmen finden lässt.

Stets beziehe ich mich auf eine Regel. Ob ich sie befolge oder widerspreche, was daran bedeutet „mir selbst zu folgen“? Wohl am Meisten noch, dass ich überhaupt nicht daran denke, wie ich mich entscheide.

Noch ein Beispiel. Ich halte die Bio-Heidelbeeren in der Hand. Sie kommen von weit her. Wohl mit dem Flugzeug. Soll ich diese kaufen? Ich esse gerne Heidelbeeren. Auch gesund sollen sie sein. Aber ich will auch klimasensibel einkaufen. Wer bin ich „selbst“? Ich bestimme, dass ich heute die Heidelbeeren kaufe, aber in der nächsten Woche nicht.

Ich bestimme, wer ich selbst sein will und werde auch über eine Reflexion meiner Werte.

Ich habe das Gefühl, ich selbst zu sein, wenn ich auf meinen Werten bestehen und mein Handeln danach ausrichten kann. Und an den „Rändern“ meiner selbst scheint sich mein Selbst aufzulösen, wenn ich nicht mehr darüber nachsinne. Dann fühle ich mich auf eine besondere Art ebenfalls ganz „Selbst“.

Manchmal bin ich Zeuge. Und manchmal bin ich Selbst. Das Selbst ist keine Zugabe zur Person, dass diese besitzt. Eher ein Ausdruck innerer Stimmigkeit.