Zunächst finden wir im Gespräch einige Begründungen dafür, warum die Generation der 60er und 70er den Wandel nicht bereits herbei geführt haben. Sie haben gelebt, geheiratet, Kinder aufgezogen, das Geld dafür verdient. Auch waren die Zeichen für den ökologischen Wandel noch abstrakt. Es finden sich auch resignative oder gar depressive Elemente in den biographischen Erzählungen.
Aber haben die heute 50 und 60jährigen nicht die Macht inne gegenwärtig?
Inzwischen ist klar, viele Gelegenheiten sind verpasst worden. Die Energiewende hat schlapp gemacht. Die Verkehrswende auch. Die soziale Schere geht weiter denn je auseinander. Das sind keine Unterlassungen, sondern es sind die Lösungen der Politik der letzten 30 Jahre.
Wie konnte das passieren?
Wir finden im Gespräch weitere Anhaltspunkte. Wir sind überfordert mit der Vielzahl an Informationen. Deshalb nennen wir den notwendigen Wandel eine Krise. Wenn wir hier in Düsseldorf oder auch im ganzen Land sofort klimaneutral sind, was wäre dann global geändert? Doch nicht einmal das ist vorstellbar.
Wir können uns den Wandel nicht vorstellen, weil wir uns veränderte Welt nicht vorstellen können.
Es gibt die Anregung, selbst einfach anzufangen. Wo auch immer. Fahrrad fahren, vegan leben, Ökostrom kaufen, mit den Nachbarn Werkzeuge teilen, sozial Ausgegrenzte Menschen zur Teilhabe einladen… viele machen das bereits, einige zögern, einige sind skeptisch. Gilt es nicht den „großen Wurf“ politisch hinzubekommen? In Klimakonferenzen wird nur verteilt, was eh schon geschehen ist, sagen manche.
Die Gründe für ein Nichthandeln sind scheinbar die gleichen geblieben wie in den 70ern und 80ern.
Wir gehen diesmal auseinander ohne ein gutes Bild für einen Wandel. Vielleicht müssen wir die Frage anders stellen?