Sonderausgabe! Eine besondere Atmosphäre. Die Düsseldorfer Künstlerin Lara Rottinghaus hat einige ihrer großformatigen Bilder mitgebracht. Portraits von verschiedenen Menschen in alltäglichen/ nicht alltäglichen Szenen. Gänsehaut beim Titelsong „Beautiful“, live gesungen von Sarah Seppendorf. Auf jeden Fall hat die Sonderausgabe etwas Besonderes zu bieten!
Wir beginnen mit einer weiteren Frage: Ist „schön“ eine Empfindung, ein Gefühl oder wohnt es den Dingen oder Personen inne, die wir wahrnehmen? Manche meinen, dass es uns „passiert“, Alltägliches kann plötzlich in uns etwas berühren, wir sind „ergriffen“ und nehmen eine bestimmte Schönheit wahr. Andere sagen, dass es auch über die einzelne Erfahrung hinaus bestimmte Wahrnehmungsmuster gibt, welche viele Menschen als schön empfinden, wie zum Beispiel in der Kunst der „goldene Schnitt“.
„Schön“ kann als ein individuelles Gefühl wahrgenommen werden und auch als ein bestimmtes überindividuelles Muster.
Wir fragen uns auch, wie und in welchen Zusammenhängen wir das Wort „schön“ nutzen. Ein Bild ist schön, ein Auto, ein Sonnenuntergang, ein Musikstück, eine Person. Aber auch eine bestimmte Handlung kann in uns ein „schön gemacht“ auslösen. Nutzen wir manchmal das Wort „schön“ in Zusammenhängen, in denen es nicht angemessen ist? Zum Beispiel um etwas als wertvoll oder richtig zu bewerten, eine schöne (teure) Uhr, eine schöne (richtig gelöste) Rechenaufgabe? Manche meinen, dass wir vielleicht eine klare, also anfechtbare, Position vermeiden wollen.
Wir verwenden „schön“ manchmal weit über ästhetische Perspektiven hinaus.
Und damit kommen wir zu einem weiteren Aspekt von „schön“. Viele erklären, dass „etwas schön finden“ eine individuelle Erfahrung sei. Darum gebe es auch keine allgemein schönen Dinge oder Personen. Jede Person empfinde es eben anders. Streit über die Frage, dies oder jenes sei schön oder eben nicht könne daher nicht sinnvoll geführt werden. Dennoch, so geben einige zu bedenken, empfinden viele Menschen ein und dasselbe besonders und schön. Ist dies nur „Marketing“ und „Manipulation“? Oder teilen wir Menschen einfach einige Muster der Wahrnehmung, also auch des Schönen miteinander?
Manches wird als „Besonderes“ von vielen Menschen als „schön“ empfunden.
Damit ist es nicht mehr „alltäglich“. Ein berühmtes Gemälde oder Musikstück, ein Kinofilm, ein Popstar, eine bestimmte Landschaft. Manchmal, so weisen einige darauf hin, nutzt sich die Wahrnehmung des Schönen im Besonderen jedoch auch ab. So viel „Schönes“ in den Medien führe dazu, dass wir immer noch „Schöneres“ verlangen und das vormals Schöne nicht mehr als solches empfinden können. Ein Phänomen, dass wir insbesondere in der Popkultur wahrnehmen können. Daher braucht es immer Neues. Nun gebe es jedoch auch Jahrhunderte Altes, dass wir immer noch „schön“ finden, geben andere zu bedenken.
Manches scheint über Jahrhunderte „schön“ zu bleiben, manches „Schöne“ verblasst mit der Zeit.
Manchmal scheint „schön“ im Alltäglichen für uns zu liegen, manchmal im „Ewigen“ und manchmal auch im „Vergänglichen“, wie einer Kirschblüte. Vielleicht ist dies die Besonderheit des Schönen, dass es nicht ganz fassbar bleibt.
