Wenn wir das wüssten!? Eine alte Frage der Philosophie, vielleicht so alt wie die Philosophie selbst. Wer philosophiert, der will wirklich wissen, nicht nur an vorgeblich Gewusstes glauben. Aber was wissen wir über das Wissen?
Wenn wir wirklich wissen wollen, stellen wir die Frage danach, was wir über unser Gewusstes wissen können.
Wie immer suchen wir nach Beispielen. Da weiß eine, dass 1+1=2 ist, weil es in der Schule gelehrt wird und auch die Grundlage vieler Wissenschaften ist. Auch kann dies im Alltag überprüft werden, zum Beispiel wenn ich zähle. Ein anderer erklärt, dass er von der Erfahrung, etwas funktioniert im Alltag, auf Gewusstes schließt. Ich weiß etwas, wenn ich mein Wissen anwenden kann, weil es im Ergebnis funktioniert, zum Beispiel beim Autofahren.
Wissen wird gelehrt und geteilt und kann in der Erfahrung im Alltag nachvollzogen werden.
Aber da ist auch ein anderes Beispiel von der Erde als eine Scheibe, das einmal als Wissen galt und geteilt wurde und sogar in der Erfahrung überprüft. Dann aber passte es nicht mehr zu den neuen Erfahrungen und Beobachtungen der Menschen. Alle Argumente und vorgebliche Beweise konnten nicht verhindern, dass die Erde zu einer Kugel im endlosen Weltraum wurde.
Wissen muss sich immer neu beweisen, in der Erfahrung und Beobachtung überprüft werden dürfen.
Also können wir vorläufig so Manches wissen. Was wir uns dann aber weiter fragen ist, ob es auch Wissen darüber geben kann, was das Gewusste selbst ist? Ist es schon da, bevor wir etwas darüber wissen? Was ist die Welt ohne den Menschen, der etwas über die Welt zu wissen vorgibt? Das Wissen scheint eine Art Doppelung der Welt zu sein, im Idealfall seine identische Abbildung. Das wir eine solche Identität im Wissen nicht erreichen können erscheint uns logisch.
Unser Wissen kann niemals vollständig sein, schon weil die Welt sich ständig verändert.
Zugleich ist es nicht sinnvoll, auf den Begriff des Wissens zu verzichten. Wir wissen etwas über die Welt aus Erfahrung und Beobachtung und Vieles davon hilft uns, unseren Alltag und auch die großen Dinge im Weltgeschehen zu verstehen und sinnvoll zu handeln. Philosophieren bedeutet die Einsicht, dass unser Wissen und das Gewusste niemals übereinstimmen können und dass wir unser Wissen immer wieder neu überprüfen müssen.