Wir suchen zunächst Beispiele, wie wir mit unseren Ängsten umgehen. Ich kann Vieles tun, um meine Angst nicht zu spüren. Alkohol trinken, Feiern, Tanzen, laut Singen, Drogen nehmen, Arbeiten, mit anderen sein, einfach mich ablenken oder meine Gefühle ganz wegschieben.
Oft versuchen wir unsere Ängste nicht zu spüren.
Nur ist das eine gute Strategie? Es gibt daran Zweifel. Vielleicht ist es so, dass weggeschobene Ängste sich in uns ansammeln? Nun, da gibt es die Erfahrung, sehr lange die Angst vor öffentlichem Reden weggeschoben zu haben, um schließlich in Panik zu geraten. Oder dass eine schlimme Erfahrung mit einem bestimmten Hund in der Kindheit zu einer allgemeinen Furcht vor Hunden geführt hat.
Möglicherweise werden unsere Ängste größer, wenn wir nicht mit ihnen umgehen lernen.
Doch welche Möglichkeiten haben wir dazu? Da erzählt eine, dass es hilfreich ist, sich den Grund für die Angst genauer anzuschauen. Oft merke ich dann, dass meine Angst nicht begründet ist. Ich kann dazu Statistiken lesen oder aus Erfahrung Wahrscheinlichkeiten erkennen. Und so manche Angst hat doch auch eine angemessene Funktion.
Grundsätzlich sind unsere Ängste Hinweise auf mögliche Gefahren.
In angemessener Form Angst vor den Gefahren im Straßenverkehr oder vor einem Sprung ins „kalte Wasser“ zu haben, kann uns schützen und sichern. Und wenn doch einmal eine „unangemessene“ Angst uns bedrängt? Dann mag es hilfreich sein, dass andere uns in unseren Gefühlen begleiten. Eine mitgeteilte und gehörte Angst scheint weniger bedrohlich.
Sind wir in Angst, suchen wir Sicherheit bei vertrauten Menschen.
Und schließlich können wir manchmal oder mit etwas Übung auch häufiger mit uns selbst vertraut sein. Und uns so selbst in unseren Ängsten begleiten und vielleicht sogar sichern. Auch in der vielleicht größten Angst, der vor dem Sterben und dem Tod. So könnte mensch zu sich sagen:
Bin ich mit mir selbst vertraut, kann ich mit meinen Ängsten vertraut sein.